Julia 1914 - Verfuehrt in aller Unschuld by Susan Stephens

Julia 1914 - Verfuehrt in aller Unschuld by Susan Stephens

Autor:Susan Stephens [Stephens, Susan]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: CORA Verlag
veröffentlicht: 2017-06-11T22:00:00+00:00


6. KAPITEL

Er glaubte, auf ihren Lippen das Paradies zu schmecken. Wieder neigte er den Kopf und küsste sie, intensivierte den Kuss, ohne jemals zu vergessen, dass sie so viel unerfahrener und verletzlicher war als er.

„Warum hast du so lange gewartet?“, wisperte sie.

Weil deine Sicherheit wichtiger als alles andere ist! Weil er Angst gehabt hatte, die dunklen Kräfte in ihm würden mit ihm durchgehen. Er hätte wissen müssen, dass Savannahs leuchtende Unschuld jede Finsternis besiegte. Und jetzt durchströmte ihn die Sehnsucht, sie zu liebkosen, zu verwöhnen, sie für eine Nacht zu besitzen. Eine Nacht, in der er ihr unermessliche Freuden schenken wollte.

„Ethan?“, drängte sie, als spüre sie seine Gedanken.

„Ich habe dich nicht vergessen“, murmelte er und zog Savannah in seine Arme.

Von Seufzern und leisem Lachen begleitet, verschwanden ihre Kleider wie von Geisterhand. Ethans Küsse vertrieben die letzten Reste ihrer Furcht. Seine breiten Schultern und die muskulöse Brust verbargen sie vor den Augen der Welt. Savannah vermochte nicht zu sagen, wie es kam, dass sie auf einmal nackt war. Aber ihre Nacktheit stürzte sie nicht in Verlegenheit, weil Ethan da war. Und alles, was er tat oder sagte, machte sie stark. Noch hatte er sie gar nicht auf intime Weise berührt, und doch brannte jede Zelle ihres Körpers vor Verlangen. Sie umfasste seine Schultern, schmiegte sich an ihn. Es gab so viel zu entdecken, so viel zu lernen.

Ethan hob sie in seine Arme und trug sie zu seinem Bett, auf das er sie sanft gleiten ließ. Einen Arm über dem Kopf verschränkt, ruhte sie auf den unzähligen Kissen, die personifizierte verführerische Unschuld. Das Laken fühlte sich angenehm kühl unter ihrer glühenden Haut an. Dann jedoch bemerkte sie, dass Ethan einige Schritte zurücktrat.

„Du verlässt mich?“ Sie richtete sich auf.

„Das hier ist falsch.“

„Was meinst du damit?“ Glücklicherweise hatte sie keine Ahnung, wie provozierend ihre Nacktheit auf ihn wirkte. „Was soll denn daran falsch sein?“ Jetzt schoss ihr doch das Blut in die Wangen. „Glaubst du immer noch, ich bin zu jung?“

„Richtig“, erwiderte er, erleichtert, dass sie ihm einen Ausweg bot. „Zieh dich an, Savannah.“

Sie griff nach seinem Arm und brachte ihr Gesicht ganz nahe an seines. „Ich lasse nicht zu, dass du so mit mir umgehst.“

„Dir bleibt keine andere Wahl.“

„Keine andere Wahl, als gedemütigt zu werden?“ Ihre Stimme brach, trotzdem löste Ethan sich aus ihrem Griff. Vor ihr stehend, auf sie hinunterschauend, dachte sie, dass sie noch nie einen schöneren Mann gesehen hatte. Oder einen distanzierteren. „Warum?“ Sie breitete die Arme aus. „Warum?“, wiederholte sie sanft. „Warum tust du mir das an, Ethan? Weshalb hast du mich überhaupt hergebracht?“

Weil er sich der irrigen Annahme hingegeben hatte, er könne sich für eine kurze Nacht dem Vergessen überlassen. Doch die Saat des Zweifels, die sein Stiefvater in ihm gepflanzt hatte, als er ihm im Krankenhaus versicherte, niemand würde ihn je lieben können, entfaltete abermals ihre volle Wirkung. Selbst seine Mutter war damals vor ihm zurückgeschreckt. Wollte er dasselbe Entsetzen in Savannahs Augen sehen, wenn er ihr seine anderen Narben zeigte?

Ihm fiel ein, dass er die ganze Angelegenheit so wohl am schnellsten zu Ende bringen konnte.



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